Unterstützung für Paare bei ungewollter Kinderlosigkeit

Fast jedes zehnte Paar zwischen 25 und 59 Jahren ist ungewollt kinderlos und für die Erfüllung des Kinderwunsches auf medizinische Hilfe angewiesen. Nicht nur die physischen und psychischen Belastungen, sondern auch die erheblichen  Kosten der  langwierigen reproduktionsmedizinischen Behandlungen stellen für viele Frauen und Paare eine enorme Beschwernis dar.
Deshalb hat das Bundesfamilienministerium bereits im Jahr 2012 die Bundesinitiative "Hilfe und Unterstützung bei ungewollter Kinderlosigkeit" gestartet - mit dem Ziel Paare mit unerfülltem Kinderwunsch finanziell besser zu unterstützen,  stärker über eine begleitende psychosoziale Beratung vor, während und nach den Behandlungen zu informieren und das Thema "ungewollte Kinderlosigkeit" zu enttabuisieren.


Finanzielle Unterstützung von Kinderwunschbehandlungen
Dank des medizinischen Fortschritts muss der sehnliche Kinderwunsch für viele Paare nicht mehr unerfüllt bleiben. Eine reproduktionsmedizinische Behandlung ist jedoch sehr teuer. Auf Grundlage der Bundesinitiative stehen ergänzende finanzielle Hilfen zur Verfügung - Voraussetzung ist aber, dass sich das jeweilige Hauptwohnsitzbundesland durch Ausführung eines eigenen Förderprogramms finanziell in mindestens der gleichen Höhe wie der Bund beteiligt. Der Bund übernimmt dabei bis maximal 25 Prozent des den Paaren nach Abrechnung mit der Krankenkasse verbleibenden Eigenanteils.
 Bisher nehmen die Länder Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Berlin an der Bundesinitiative teil. Dabei gelten in jedem Bundesland unterschiedliche Bedingungen für die ergänzende finanzielle Unterstützung bei Kinderwunschbehandlungen. Auch Art und Höhe der Zuwendungen variieren.


Informationsportal Kinderwunsch
Alle Informationen zur Bundesinitiative, zu den Länder-Kooperationen sowie eine spezielle Datenbank mit Suchfunktion nach Kinderwunschberatung in Wohnortnähe sind auf dem neu gestalteten Informationsportal Kinderwunsch (www.informationsportal-kinderwunsch.de) zu finden. Zudem  werden dort die Gründe und Ursachen für Kinderlosigkeit sowie Behandlungsmöglichkeiten ausführlich beschrieben.


Psychosoziale Beratung und Begleitung
Vielen Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch fällt es schwer, ihre Sorgen und Nöte mit Freunden und der Familie zu teilen. Dabei ist es in belastenden Lebenssituationen wichtig, mit jemandem reden zu können. Die Expertinnen und Experten der psychosozialen Beratungsstellen können hier eine große Hilfe sein. Eine solche Beratung kann zu jedem Zeitpunkt einer Kinderwunschbehandlung in Anspruch genommen werden: vor Beginn als Entscheidungshilfe, währenddessen, um die "emotionale Achterbahn" etwas zu dämpfen, und am Ende, um gegebenenfalls bei der Auseinandersetzung mit bleibender ungewollter Kinderlosigkeit zu helfen. Angeboten werden Einzel- oder Paarberatung sowie Gruppenangebote.


Studie zum Thema
Eine vom Bundesfamilienministerium  im Jahr 2015 veröffentlichte Milieustudie zur ungewollten und gewollten Kinderlosigkeit in Deutschland liefert erstmals valide Zahlen, Daten und Fakten über Gründe, Ursachen und "Diskriminierungserfahren" von kinderlosen Frauen, Männern und Paaren aus verschiedenen sozialen Milieus getrennt nach Alter und Geschlecht. Die Studie ist auf der Internetseite des Bundesfamilienministeriums abrufbar.

© Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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